Wer sich intensiver mit dem Thema Wein beschäftigt, möchte diese Leidenschaft mit seinen Freunden und Bekannten teilen. Geteilter Genuss ist doppelter Genuss! Dazu zählt etwa, dass ein Weinkeller eingerichtet wird, in dem man sich zur einen oder anderen Verköstigung treffen kann.
An einem hübschen Stehtisch lässt man dann den Blick über die gesammelten Schätze schweifen und genießt einen edlen Tropfen. Der gute Gastgeber reicht natürlich einen kleinen Happen zum Wein. Doch welche Speisen passen am besten, und welcher exotische Genuss macht den gemeinsamen Abend zu etwas ganz Besonderem?
Wir haben ein paar Inspirationen und geben Tipps, von welchen Kombinationen Weinliebhaber am besten die Finger lassen sollten.
Speisen passen zu Wein
Käse und Wein: eine sehr beliebte Kombination, doch hier sollte man etwas Sachkenntnis haben, damit das Ganze auch zu einem Genuss und nicht zu einer Enttäuschung für den Gaumen wird. Achtung beim Blauschimmelkäse, der einen besonders intensiven Geruch und Geschmack hat. Hierzu passt nur ein süßer Wein, der das Aroma des Käses wieder ausgleicht.
Besonders gastfreundlich und schmackhaft ist es, wenn man zusätzlich ein frisches Brot reicht. Eine genaue Kontrolle über die Inhaltsstoffe hat man, wenn das Brot zu Hause frisch gebacken wird. Am einfachsten geht das mit einem Brotbackautomaten.
So lassen sich leicht auch verschiedene Brote anbieten, die natürlich auf die angebotenen Weine abgestimmt sein sollten. Ein leichtes Körnerbrot harmoniert sehr gut mit einem trockenen Wein, ein kräftiges Brot mit Zwiebeln ergänzt einen milden Wein. Ein halbtrockener Wein und ein Sauerteigbrot sind ein gutes Team, deren Aromen sich gut ergänzen.
Generell sagt man, dass sich die einzelnen Komponenten keine Konkurrenz machen sollten. Ein kräftiger Wein passt am besten zu mild-aromatischen Speisen, und umgekehrt. Kommen jedoch leicht süße Speisen auf den Tisch, reicht man am besten eine Wein dazu, der ebenfalls eine leichte Süße besitzt, etwa ein Vinho Verde oder Rosé.
Olivenöl und Oliven: Ein sehr gutes Öl, in dass man sein Brot dippen kann, bringt mediterranes Flair in eine Weinverkostung und ist zudem ein Beitrag zur Gesundheit. Die einfach ungesättigten Fettsäuren im Öl sorgen für einen gesunden Cholesterinspiegel und es gibt viele weitere, fantastische Wirkungen von Olivenöl, die Forscher immer wieder staunen lassen.
Es soll sogar dabei helfen, die Bildung von Tumoren aufzuhalten. Daneben schmeckt es natürlich auch sehr lecker. Doch auch frische oder eingelegte Oliven sind ein Genuss und ergänzen einen guten Wein.
Regional genießen – warum nicht? Spundekäs’ ist ein Snack zum Wein, der in vielen deutschen Anbauregionen serviert wird. Er lässt sich einfach selbst zubereiten, indem Frischkäse mit Paprikapulver und fein gehackten Zwiebeln vermengt und mit etwas Salz abgeschmeckt wird. Besonders lecker wird dieser Snack, wenn etwas geschmolzene Butter beigefügt wird. Serviert wird das Ganze in kleinen Schälchen, in die das Brot gedippt werden kann.
Kleine Flammkuchen, zum Beispiel mit mit Ziegenkäse und Speck, sind ein französisch angehauchter Snack zum Wein. Auch kleine Quiches bieten sich als leckere Begleitung an. In Frankreich genießt man bei einer Weinverkostung gern Blätterteigtaschen, die mit Käse oder Tomatencreme gefüllt sind. Ein französischer Snack passt am besten zu einem Wein, der ebenfalls aus Frankreich kommt.
Tapas gehören in Spanien zum Genuss eines guten Weines einfach dazu. Es handelt sich um Appetithäppchen, die im Stehen genossen werden. In Spanien reicht man sie gern am Abend, denn sie sind leicht und schmackhaft. Zu den kleinen Köstlichkeiten passen spanische Weine am besten, die nicht zu schwer sein sollten. Zu den berühmtesten Tapas gehören Tortillas.
Wer sie selbst machen will, findet online zahlreiche Rezepte und Anregungen, Birnenstücke in Serranoschinken erzeugen auf der Zunge eine kleine Geschmacksexplosion aus süß und herzhaft. Das Gleiche passiert, wenn man Datteln und Speck kombiniert.
Hackbällchen in einer fruchtigen Tomatensauce munden auch den Gästen, die es traditionell mögen, denn sie erinnern sehr an die heimische Küche. Wer gern Meeresfrüchte als Snack reichen will, bereitet Gambas in Knoblauchöl vor.
Wer Fisch liebt, kann einen portugiesischen Wein mit Bacalhau kombinieren. Das ist das portugiesische Nationalgericht, ein Stockfisch aus getrocknetem und gesalzenem Kabeljau. Auch wenn es eigentlich heißt, zu Fisch passe nur ein Weißwein, trinken die Portugiesen zu ihrem Bacalhau einen Rotwein, ebenso wie zu Oktopus und Tintenfisch, die in Rotweinsauce zubereitet werden.
Von diesen Speisen sollte man lieber die Finger lassen
Zumindest dann, wenn es um die passenden Begleiter zu einem leckeren Wein geht! Manche Aromen oder Inhaltsstoffe verfälschen den Geschmack des Weines oder heben bestimmte Eigenschaften unangenehm hervor. Hier ist eine kleine Liste:
- Artischocken: Sie sind ohnehin jedermanns Geschmack und enthalten zudem Cynarin. Es bewirkt, dass alle anderen Speisen süß schmecken, was bei Wein nicht gewollt ist.
- Spargel und Wein sind ebenfalls keine gute Kombination. Das beliebte Gemüse enthält Schwefel und Chlorophyll und gibt Weine eine metallische Note.
- Schokolade und Wein machen Kopfschmerzen. Das kann die Kombination von Zucker und Fett mit Alkohol auslösen. Auch geschmacklich sind die beiden kein gutes Team. Desserts können mit einem Portwein oder Likörwein ergänzt werden.
- Sushi sollte nicht gemeinsam mit einem Wein genossen werden. In rotem Wein ist zu viel Eisen, was den Geschmack des Fisches verfälschen und auf unangenehme Weise betonen kann. Das Öl aus dem Fisch bleibt hingegen am Gaumen, was zusätzlich zu einem unschönen Nachgeschmack führt. Wenn es unbedingt Sushi zum Wein sein soll, dann kommt am ehesten ein trockener Weißer in Frage.